Regionale Siedlungsentwicklung in der Werra-Wartburgregion

Die Förderung im Rahmen des Modellvorhabens der Raumordnung „Regionale Steuerung der Siedlungs- und Freiraumentwicklung" rückt Ziele der Innenentwicklung und des Flächensparens, die sich die Kommunen der Werra-Wartburgregion in ihrem regionalen Rahmenkonzept zur Siedlungsentwicklung gesetzt haben, in greifbare Nähe. Im Rahmen des Modellprojekts ein Instrument zu entwickeln, dass unseren internen Prozess der Entscheidungsfindung und des Interessenausgleichs hinsichtlich der Entwicklung von Siedlungsflächen eine verbindliche Umsetzungsstruktur gibt, würde für die Umsetzung unserer regionalen Leitlinien zur Innenentwicklung einen Durchbruch bedeuten. Unsere bisherigen Bemühungen auf Ebene einer informellen Zusammenarbeit der Baulotsen sind insbesondere im Bereich der Flächen- und Innenentwicklung an Grenzen gestoßen, deren Überwindung eine neue Form verbindlicher Abstimmung und eine verbindlich arbeitende Umsetzungsstruktur erfordert. Deren Aufbau in Form einer gemeinsamen Organisationsstruktur und eines gemeinsamen Finanzierungsinstruments (kommunaler Siedlungsfonds) ist jedoch für alle Beteiligten ein völlig neuer Ansatz, der hinsichtlich Zielstellung und Wirkungsweise befürwortet und gewünscht wird, im Detail der Umsetzung jedoch mit großer Sorgfalt vorbereitet und abgestimmt werden muss.

Auf dieser Projektseite finden Sie regelmäßig Veröffentlichungen über den Fortschritt des Modellvorhabens und die Umsetzung der Projektbestandteile.

 

 

Start der Eigentümeraktivierung im Dezember 2024

Die Gemeinden des WWR e.V. starteten im Dezember einen Serienaufruf zur Eigentümerbefragung/-aktivierung. Dafür wurden Fragenbögen an Eigentümerinnen und Eigentümer von leerstehenden Gebäuden und Baulücken in ihren Ortsteilen versandt. Mit der Eigentümerbefragung soll herausgefunden werden, ob seitens der Eigentümerinnen und Eigentümer beispielsweise Beratungsbedarf besteht oder ein Verkauf oder eine Bebauung beabsichtigt ist. Der Rücklauf der Befragung liefert wichtige Informationen zur Bewertung der Flächen und Objekte und wird in die Raumkarte integriert.

Exkursion in die Region OstWestfalenLippe am 05.09.2024

Wichtige Anregungen für das MORO-Projekt lieferte die Exkursion in die Region „OstWestfalenLippe“, die Vertreter der beteiligten Gemeinden und Partner des Projekts am 05.09.2024 unternahmen. Hier fand ein Austausch zwischen den beiden Regionen statt und die OWL GmbH stellte ihr Projekt „Interkommunale Entwicklungsgesellschaft“ vor. Die Präsentationen, Diskussionen und die Begehung der in Exeter vorgesehenen Projekte bot dem WWR e.V. einen Einblick in den Planungsstand der interkommunalen Strukturen für Wohnungsbau-, Immobilien-, Stadt- und Siedlungsentwicklung der beteiligten Gemeinden in OWL. Die gewonnenen Informationen haben wichtige Anregungen und Strategien zur Lösung konkreter Hemmnisse in Bezug auf die Entwicklung der eigenen Organisations- und Finanzstruktur geliefert.

3. und 4. Sitzung des Arbeitsgremiums im Juni und September 2024

In der 3. Sitzung am 12.06.2024 des Arbeitsgremiums wurden in Workshops die Aufgabenbereiche der Organisationsstruktur erarbeitet. Es wurden in zwei moderierten Gruppen die Arbeitsabläufe zur Entwicklung von Leerständen bzw. Baulücken analysiert und die Verteilungder Zuständigkeiten Kommune und regionaler Organisationsstruktur diskutiert. Die Ergebnisse dienten als Vorbereitung für die Rechtsberatung. Diese wurde in der 4. Sitzung am 11.09.2024 durchgeführt. Der Rechtsanwalt Dr. Dewaldt stellte die in Frage kommenden Rechtsformen und die mit ihnen verbundenen Vor- und Nachteile vor. Ein wesentlicher Aspekt der Beratung bestand in der Diskussion der Aufgabenteilung zwischen lokaler und regionaler Rechtsform und deren Auswirkung auf die Finanzierung der regionalen Aufgaben sowie investiver Projekte über einen regionalen Siedlungsfond. Darüber hinaus wurden die Ergebnisse des Aufbaus der regionalen Datenbank für Leerstände und Flächenpotenziale präsentiert und nächste Schritte zur Nutzung der Datenbank für die Arbeit in Gemeindegremien und die Öffentlichkeitsarbeit vereinbart. Es wurden erste Ergebnisse der beispielhaften Umsetzung eines gemeinsamen Projekts zur Innenentwicklung vorgestellt. Das Projekt besteht in der Nutzung einer KI zur Visualisierung von Sanierungsvorschlägen für leerstehende Objekte.

Erarbeitung von Informations- und Entscheidungsgrundlagen – Begehungen im Juli 2024

Für den Aufbau der gemeinsamen Datenbank zum Flächenmanagement und Innenentwicklung wurde ein webbasiertes Flächentool erstellt und die von den Kommunen übermittelten Daten zu Leerständen, Baulücken und formellen sowie informellen Planungsinstrumente eingearbeitet. Von Juni bis Juli fanden dann die Begehungen zur Überprüfung der Baulücken und Leerstände statt. Vor Ort wurde mit einem Tablet die tatsächlichen Innenentwicklungspotenziale bewertet und mit Fachinformationen angereichert. Bereits vorhandene Fachdaten wurden verknüpft.

2. Sitzung des Arbeitsgremiums am 27.03.2024

Bei der Sitzung des Arbeitsgremiums am 27.03.2024 wurden die Aufgaben der Organisationsstruktur klar definiert und über mögliche Rechtsformen diskutiert. Neben klassischen Aufgaben der Innenentwicklung, wurde auch die Übertragung der Bauleitplanungen an einen gemeinsamen Planungszweckverband diskutiert. Davon wurde sich in der Sitzung jedoch distanziert und entschieden, dass diese Aufgabe in den jeweiligen Kommunen bleiben sollte. Wesentliche Gründe hierfür sind die gehaltlichen Einstufung des Personals in den Bauverwaltungen und die damit verbundene Zuweisung von Aufgabenbereichen, die nicht ohne personelle Verluste geändert werden können.

Auftaktveranstaltung in Gerstungen im November 2023

Am 29.11.2023 trafen sich die Mitglieder des Werra-Wartburgregion e. V. zum Auftakt des MORO-Forschungsprogramms „Regionale Steuerung der Siedlungs- und Freiraumentwicklung“ im Bürgersaal in Gerstungen. In diesem Modellvorhaben fördert das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) und das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) innovative Ansätze in der regionalen Flächensteuerung in verschiedenen Modellregionen in Deutschland. Der Werra-Wartburgregion e. V. hat sich für dieses Forschungsprogramm beworben und im April 2023 einen positiven Förderbescheid für die Durchführung des Forschungsprojektes „Regionale Siedlungsentwicklung in der Werra-Wartburgregion“ erhalten. Ziel des Projektes ist die Entwicklung einer gemeinsamen Organisations- und Finanzierungsstruktur sowie die Stärkung der Innenentwicklung und der strategischen Siedlungsentwicklung auf regionaler Ebene. Dazu soll unter anderem eine gemeinsame Datenplattform in Form einer Raumkarte mit Leerstandskataster entwickelt werden. Diese soll durch ein externes Management einheitlich für die gesamte Region erstellt und fortlaufend aktualisiert werden. In der Auftaktveranstaltung waren sich die Mitglieder einig, dass dies ein wichtiges Instrument für die Entwicklung der Kommunen in der Werra-Wartburgregion sein kann. Darüber hinaus wurden weitere mögliche Projekte im Rahmen des MORO-Forschungsprogramms diskutiert, wie z. B. Workshops zur besseren Entwicklung von leerstehenden Gebäuden oder Flächen. Die Mitglieder des Werra-Wartburg e. V. stehen dem Forschungsprojekt positiv gegenüber und werden sich im März 2024 erneut treffen.

1. Querschnittsworkshop in Mannheim im November 2023

Am 23. und 24.11.2023 trafen sich die sieben MORO-Modellregionen gemeinsam mit dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) und der Forschungsassistenz zum ersten Querschnittsworkshop in Mannheim. Neben einem Einblick in den Arbeitsstand und die Herausforderungen der einzelnen Regionen gab es viel Zeit und Raum für Diskussion und Austausch zu den Themen Flächenentwicklung, Steuerung der Flächeninanspruchnahme und Innenentwicklung. Besonders bereichernd ist die Zusammensetzung der Modellregionen im Forschungsprogramm. Neben ländlichen Regionen wie der Werra-Wartburgregion sind auch sehr urbane Räume wie die Metropolregion Rhein-Neckar oder die Metropolregion Hamburg mit einem Projekt beteiligt.

Dialogforum MORO in Bonn im April 2023

Die Vereinsvorsitzende des WWR e. V. - Sylvia Hartung und die Regionalmanagerin Sigrun Palinske haben am 19.04.2023 am 1. Dialogforum im Bundeinstitut für Bau‑, Stadt- und Raumforschung in Bonn teilgenommen. Nach der allgemeinen Einführung zum Hintergrund des MORO gab es für alle Vertreter*innen die Möglichkeit die Modellregionen vorzustellen. Hauptanliegen des Dialogforums war der Austausch der Modellregionen über neue Flächenansprüche und Defizite in der Steuerung. Neben einem Input aus der vorbereitenden Expertise wurden z. B. die Auswirkungen bzw. Herausforderungen aus neuen Trends der Flächeninanspruchnahme diskutiert.

Kontaktdaten

Rufen Sie uns an, schreiben Sie eine E-Mail oder finden Sie uns auf Google Maps.

(03 69 61) 47 50

kontakt@werra-wartburg.de

Werra-Wartburgregion e.V. c/o Gemeinde Barchfeld-Immelborn
Nürnberger Straße 63
36456 Barchfeld-Immelborn